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Technologie im Griff oder im Griff der Technologie?

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Technologie im Griff oder im Griff der Technologie?

In den Nachrichten wird gegenwärtig beeindruckend von der größten Technologiemesse CES und den bunten Messehallen in Las Vegas berichtet. Wer hat aber von dem Kurzschluss mitbekommen, der am Mittwoch, den 10.01.2017, die Messe in Finsternis stürzte?

Sicher ist dies für die Fernsehsender keine Meldung wert.

Aber ich frage mich schon, wie sich  die Besucher gefühlt haben mussten, die die Wunder der künstlichen Intelligenz, Big Data und das Internet der Dinge bestaunen wollten und es  plötzlich Ende mit „Smart Solutions“ war und  alles in schwarzes Schwarz tauchte?

Plötzlich spielte das Digitale keine Rolle mehr. Maximal die Taschenlampenfunktion der Smartphones wurde dankbar genutzt. Das Gebäude musste evakuiert werden. Die CES stand still.

Kann es nicht eine deutlichere Warnung geben?

Spielen die IT-Welt, die Konzerne mit dem „Feuer“,  indem sie vor allem  Technologien wie Big Data und Algorithmen für ihre Ziele nutzen, nicht aber zum Wohle der Menschen?

Wäre es nicht sinnvoller, vorhandene Technologien einzusetzen , um Hunger, Armut, Krankheit zu begegnen?  Prozesse zu vereinfachen, den Alltag leichter zu gestalten, als die wertvolle Lebenszeit auf „Daddeln“ und „Manipulationen“ zu orientieren?

Ist dieser Kurzschluss nicht auch ein Warnsignal, darüber nachzudenken, wie es um die Verantwortung der Wissenschaftler und Ingenieure steht, die an Anwendungen forschen, die den Markt erreichen, aber auch denen, die die Zivilgesellschaft und die Bevölkerungen nicht sehen?

Die Picknicks vor der Halle auf den schmalen Grünstreifen, die verwunderten Gespräche der Menschen in der langen Wartezeit, aber auch der Schreck, als es dunkel wurde, die mehr als zwei Stunden notwendige Reparatur, haben vielleicht erkennen lassen, was im Leben wirklich zählt und wie weit wir sind, Hochtechnologien verantwortungsvoll anzuwenden.  Die Menschen experimentieren mit KI, scheitern aber bereits an einem feuchtgewordenen Transformator.

Vielleicht löste dieser kleine „Blackout“, wenigstens bei den Teilnehmern, eine gewisse Nachdenklichkeit darüber aus, inwieweit wir die Technologien im „Griff“ haben. Oder ließ sogar bei dem einen oder anderen die ängstliche Frage aufkommen, ob uns nicht doch bald die Technologien im „Griff“ haben werden, wenn wir es nicht schaffen verantwortungsvolle Debatten,  öffentliche und transparente Diskurse über den Stand der Technik sowie deren politische Dimensionen ins Leben zu rufen.

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